Bereits im Jahr 1937 wurde die ersten nachgewiesenen Versuche einer geordneten Fasent in
Orschweier unternommen. In der im Ortszentrum gelegenen Gaststätte
„Linde“ spielte sich das Geschehen ab, es wurden bereits erste
Fastnachtswagen gebaut und kleine Umzüge durchgeführt. Nach dem zweiten
Weltkrieg wurden Anfang der 50’er Jahre unter der Leitung von
Karl-Friedrich Häussler drei „Bunte Abende“ veranstaltet, die sehr
großen Anklang fanden. Die Bestrebungen zu einer geordneten Fasent
setzten sich aber nicht durch. Es dauerte bis Ostern 1960, als sich
unter Obhut der Narrenmutter Frieda Schaub die Narrengesellschaft
Orschweier etablierte und die ersten Narrenräte gekürt wurden. Als
Vorstand und erster Prinz fungierte Werner Dosch.

Die geordneten Fasentaktivitäten fielen auf fruchtbaren Boden, sodass man sich im Jahr
1964 zum Eintrag in das Vereinsregister als Narrenzunft Orschweier und
der Namensgebung „Hornig e.V.“ entschlossen hat – in Anlehnung an das
damals noch landwirtschaftlich geprägte „Kuhdorf“-Orschweier. Als neuer
Vorsitzender wurde Anton Brettschneider gewählt. Mit Herbert Obergföll
begann im Jahr 1966 die Ära der langjährigen Vorsitzenden. Man verleibte
sich die Elemente der Rheinischen Fastnacht ein: Narrenrat, Prinz,
Prinzessin und Garde. Als erstes Prinzenpaar fungierten Agnes und Edmund
Schaub.


Bild: Gezierte Hauptstrasse in Orschweier

Als erstes Symbol der Orschweierer Fasent wählte man die Kuh.
1969 kam das „Jockeli“ als weiteres dominierendes Symbol hinzu. Die
Fasentveranstaltungen fanden in den Lokalitäten statt, später in der
Pausenhalle des Schulhausneubaus in Orschweier. Von 1972 bis 1974 wurde
der Bunte Abend in der Festhalle Mahlberg und seit 1975 in der
neugebauten Festhalle Orschweier gefeiert.


Bild: Der frühere Fanfarenzug Orschweier, Aufnahme 1974

Im Jahre 1974 wurde der Fanfarenzug gegründet, der sich Anfang der 90’er Jahre in den Musikzug wandelte.
Die Orschweirer Fasent wurde zu einer Hochburg der südlichen Ortenau.
Zum Tanz der legendären Adler Boys war in den 70′ und 80’er Jahren die
Halle meist brechend voll. Beim Narrentreffen im Jahr 1982 wurde von
Ortsvorsteher und Zeremonienmeister Ingolf Santo die Idee geboren,
den „Südring der Ortenauer Narrenzünfte“ zu gründen. In diesem Verband
findet das alljährliche Hästrägertreffen und die gegenseitige Fasentunterstützung statt.

Lange Jahre war die Narrenzunft Hornig Orschweier Bestandteil der Orschweierer
Vereinsgemeinschaft und hat mit großem Engagement beim jährlichen
Dorfhock mitgewirkt. Der Golfkrieg im Jahr 1991 führte dazu, dass die
Fastnacht ausfiel – da die Narrenzunft Hornig den Umzug immer eine Woche
vor Fasent durchführt, waren wir weit und breit die einzigen, die im
Golfkriegsjahr wenigsten einen Umzug feiern konnten. Anlässlich des 22
jährigen Jubiläums der befreundeten Narrengilde Wyhl im Jahr 1992
erfolgte die Verschwisterung, wir wurden Patenzunft – Taufpatin war
Antje Schmidt (heute Jörger) aus Orschweier.


Bild: Ehem. Zeremonienmeister Friedrich Häussler bei der Moderation des Umzuges

Die Orschweierer Fasent erfuhr einen kontinuierlichen Aufschwung, der Große Fasentumzug eine
Woche vor Fasent entwickelt sich mehr denn je zum Besuchermagneten, die
Italienische Nacht mit der Tanzkapelle „OnAir“ garantiert seit Jahren am Fastnachtssamstag eine volle Orschweierer
Festhalle.